Teatime

In diesem Frühjahrsmodul beschäftigten wir uns in der Heilpflanzenausbildung u.a. mit dem Erstellen und Zubereiten von Arzneitee bzw. Arzneitee-Rezepturen.
Eine Teezubereitung ist doch das Einfachste von der Welt, denken Sie jetzt vielleicht. Weit gefehlt, wenn es um Heilpflanzentees geht.

Da gilt es beispielsweise einen Infus (heißer Aufguss) vom Mazerat (Kaltwasserauszug) und Dekokt (Abkochung) zu unterscheiden.
Auch Kombinationen aus zwei dieser Zubereitungsformen sind möglich und manchmal auch nötig.
Zarte Pflanzenteile z.B. werden häufig mit heißem Wasser aufgegossen und ziehen nur kurz. Harte Rinden und Wurzeln werden oft abgekocht. Schleimhaltige Pflanzen sollen kalt ausgezogen werden und Kieselsäure in Ackerschachtelhalm wird durch Mazeration und nachfolgendes Kochen optimal gelöst.

Noch spannender wird es, wenn es um das Komponieren von Arzneitee-Mischungen geht.
Zu einer Basis- oder Hauptpflanze, welche die Wirkrichtung des Tees vorgibt wird eine ergänzende Pflanze gewählt. Erweitert wird die Mischung mit Geschmack verbessernden und vielleicht füllenden und verschönernden Heilpflanzen. Wichtig ist dabei, dass alle diese Komponenten die Hauptpflanze in ihrer Wirkung unterstützen.
Wenn der Tee dann außerdem noch gut schmeckt, ist die Rezeptur gelungen.

In der Ausbildung gibt es an dieser Stelle gern einmal rauchende Köpfe und viele Diskussionen bis jede Gruppe ihre Teemischung gefunden hat.
Zum Schluss werden die Tees fachgerecht zubereitet, gemeinsam probiert, erörtert und (meistens) für gut befunden.

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